Strahlend Schöner Schein

Atomkraft, nein, ja, vielleicht, doch, nein, bitte, nicht schon wieder? Tschernobyl!
Kernenergie, die tickende Zeitbombe. Das Atom ist ja sowieso irgendwie böse, genau wie die Chemie, das ist ja alles nicht so gesund. Dann lieber aussteigen, so bald wie möglich.
Aber Moment, wie war das? Atomkraft ist effizient und stabil und überhaupt haben wir doch die sichersten AKWs der Welt. Und Atomstrom ist so kostengünstig! Dann doch lieber zurück rudern und die Atomausstiegspläne revidieren.
Sau blöd nur, wenn kaum ein Jahr später in Fukushima die nächsten Kerne schmelzen, das schlägt der Bevölkerung nicht gut auf den Magen. Tsunamis und Erdbeben gibt es in Deutschland zwar nicht so oft, aber andere Risiken ja dafür genug – man denke nur an die ganzen Terroristen, die hier ständig umherfliegen. Totale Überwachung ist gut, kann das Problem aber auch nicht vollständig lösen, also schnell das 13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes verabschieden und den Ausstieg wieder beschleunigen.
Doch was hört man da, Atomenergie ist umweltfreundlich? Selbstverständlich, denn es wird ja viel weniger CO2 ausgestoßen, als in den Kohle- und Gaskraftwerken, die ersatzweise betrieben werden müssten, und die erneuerbaren Energien sind ja sowieso noch Lichtjahre davon entfernt, eine Grundversorgung sichern zu können und überhaupt total ineffizient. Das ideale Argument, um den ganzen Pseudo-Ökos, die doch nur hohl der Meinungsmache der Medien folgen und dabei überhaupt keine Ahnung haben, einen Schritt voraus zu sein. Solang wir nur den CO2 Ausstoß in den Griff bekommen, sind eh all unsere Probleme nachhaltig gelöst, und der Millionen Jahre strahlende Atommüll fällt dann auch nicht weiter ins Gewicht.
Aber wer hat denn nun Recht?
Ich will hierzu keine eigene Meinung veräußern, da es mir an wirklich zuverlässigem Hintergrundwissen fehlt, um das für und wider vernünftig abwägen zu können. Ich weiß nur, dass Information und Wahrheit zwei sehr verschiedene Konzepte sind und dass zum Erreichen diverser Ziele Informationen ein Vielfaches an Effizienz gewinnen können, wenn man sie von eventuellen Wahrheiten bereinigt.
Außerdem wiegt in solchen Fragen Geld schwerer als Argumente, denn Information hat ja bekanntlich keine Masse (Definitionssache). Zusätzlich kann man mit dem Geld noch Wissenschaftler anheuern, die sich dann mit der Problemstellung befassen, wie man eine entsprechende Studie durchführen muss, um auf ein gewünschtes Ergebnis zu kommen.

Dieses unaktuelle und vollkommen ausgelutschte Thema hat aber eigentlich fast nichts mit der eigentlichen Schreibincentive dieses Blogposts zu tun und dient lediglich als einleitende Exemplarisierung zugrunde liegender Denkprogressoren über potentielle manipulative Influenzen plausibilisierter Verlautbarungen.
Vorsicht, transnonsensiale Pseudoartikularisierung.
Daher folgt nun, ganz und gar wildkürlich, eine nicht vorhandene Überleitung zu einem Thema, das ich früher schon mal angeschnitten habe, jedoch damals hauptsächlich im Bezug auf mich selbst: Liebe und Beziehungen in unserer Gesellschaft.

Vielleicht bin ich zu diesem Thema, aufgrund unzureichendem Erfahrungsschatz aus erster Hand (noch?) nicht zur Senfausgabe qualifiziert, aber vielleicht wird mir ja auch gerade durch meine kalt und analytisch anmutende Herangehensweise ermöglicht, die Summe der empfangenen äußeren Einflüsse „nüchtern“ zu bewerten.
Seit jeher irritant aufgestoßen ist mir die stark ausgeprägte Konditionierung zur Favorisierung von Schönheitsidealen. Nicht nur wird einem eingetrichtert, welcher äußeren und inneren Merkmale als schön und erstrebenswert zu gelten haben, man bekommt auch recht deutlich klargemacht, dass man besser daran tut einen möglichst „hochwertigen“ Partner zu finden. Das klingt vielleicht ein wenig überspitzt, aber dass man in vielen sozialen Kreisen eine signifikante Deteriorierung seines Statusranges riskiert, wenn man gewisse Standards unterschreitet, lässt sich einfach nicht leugnen.
Dass die/der FreundIn einem selber gefällt, scheint für viele höchstens genauso wichtig, wie die Akzeptanz der/dem selbigen in der Peergroup.
Da man schon sehr früh möglichst stark auf die Anhimmelung magersüchtiger Retuschepatienten mit Silikonfüllung getrimmt wird, erlernt ein gesund entwickelter Mensch eine schützende Abneigungshaltung gegenüber „hässlichen“ Menschen. Wer aber das Pech hat, doch Gefühle für solche Schandflecken der sterilen Hochglanzgeneration zu entwickeln, sieht sich eventuell mit einem schwierigem inneren Konflikt konfrontiert. Kann sich der eigene Ruf eine solche Beziehung überhaupt leisten? Steht vielleicht eine objektiv bessere Alternative zur Verfügung mit der man sich noch irgendwie arrangieren könnte? Aber selbst wenn nicht, ist es nicht vielleicht besser, gar keinen Partner zu haben, als öffentlich preiszugeben dass man sich mit „minderer Qualität“ zufrieden gibt?
Ob man nun den Mut aufbringt, seine Reputation aufs Spiel zu setzen und seinen Gefühlen treu zu bleiben, oder ob man eben diese unterdrückt um weiterhin möglichst cool und respektabel zu bleiben, in beiden Fällen muss man irgendwo Abstriche machen – eine klassische Lose-lose-Situation.

Es liegt mir fern zu behaupten, dass Beziehungen in der heutigen Zeit nur ein Netz aus Intrigen und falscher Heuchelei zur Etablierung der eigenen Idealposition in den gegebenen Gesellschaftsstrukturen darstellen. Das wäre genau die Unart niveaubefreiten Schwarzweißdenkens, die ich so gerne verachte. Aber ich habe schon den Eindruck, dass auf dieser Welt viele Beziehungen geführt werden, in denen der Nutzfaktor eine größere Rolle spielt als die emotionale Verbindung.

Aber wozu das ganze Streben nach der Beautyfikationsmaximierung? Ist es vielleicht eine illuminatenähnliche Verschwörung, der Kosmetik- und Fashionindustrie, oder gar der plastischen Chirurgie, zur maximalen Gewinnsteigerung? Oder ist es das ewige Wettbewerbsstreben des Menschen, das selbst bei so subjektiven Dingen, wie dem ästhetischem Empfinden nach einer Messlatte verlangt und diese über kurz oder lang zwangsläufig etabliert?
Ein interessanter Effekt dieser Richtlinien ist jedenfalls, das „schöne“ Menschen im Durchschnitt selbstbewusster, beliebter, erfolgreicher und einflussreicher sind als „hässliche“. Ein Effekt, der die Aufspaltung in eine Klassen- oder Schichtengesellschaft weiter begünstigt. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, aber diese bestätigen eben die Regel, so abgedroschen das auch klingen mag.

Es gibt Verschwörungstheorien, die besagen, dass Pläne zur Reduzierung der Erdbevölkerung um ca. 90% existieren und sich bereits in der Umsetzung befinden. Ich halte es natürlich für fahrlässig, die Aussagen von Verschwörungstheoretikern grundsätzlich mit weniger Skepsis zu bewerten, als etwa die Verlautbarungen von Politikern, Kredithaien, den Medien, oder Versicherungsvertretern.
Lässt man sich aber – vielleicht von plausibel klingenden Argumenten verleitet, vielleicht weil man den Machthabenden sowieso grundsätzlich misstraut, oder vielleicht auch einfach nur aus purer Langeweile – auf das Gedankenspiel ein, scheint sich die Sache mit der Schönheitsoptimierung am Menschen gar nicht so schlecht in das Bild einzufügen. Wenn möglichst viele schöne und erfolgreiche Menschen, mit anderen privilegierten und herausragenden Menschen gepaart werden, entstehen bestenfalls noch schönere und erfolgreichere Menschen. Die Hässlichen und Garstigen bleiben im Optimalfall unter sich und werden dann innerhalb der nächsten Generationen sukzessive aus dem Genpool abgefiltert. So wird die Evolution praktisch in die eigene Hand genommen und beschleunigt, die neue Premium Spezies homo pulcer wird geboren.
Doch bevor dieser Eintrag in noch tieferen Absurditäten versumpft, spare ich mir weitere Ausschweifungen.

Dass irgendein Führer auf die wahnwitzige Idee kommen könnte, eine Art arische Herrenrasse etablieren zu wollen und gesellschaftliche „Fragen“ durch schlichte Beseitigung von unliebsamen Untermenschen zu endlösen, ist wirklich absolut lächerlich und sehr weit hergeholt. Vor allem aber, dass ein genügend großer Teil der Bevölkerung einem solchen Führer folgen würde um ein solches Regime überhaupt zu ermöglichen, ist ja vollkommen unvorstellbar und an den Haaren herbeigezogen. Schließlich sind wir doch spätestens seit sapere aude allesamt aufgeklärte, mündige und selbstbestimmte Bürger, frei von fremden manipulativen Einflüssen.
Und wenn doch mal irgendwer manipuliert wird, dann ist es die dumme Masse, aber niemals man selber. Die Integrität der eigenen Selbstdirektive ist stets über jeden Zweifel erhaben.

Das oberste Qualitätsmerkmal einer sauberen Manipulation ist, dass der Manipulierte zwar genau das tut was man will, aber dabei überzeugt ist aus freiem Willen und eigenem Antrieb zu handeln.

Schon abGEZockt?

Unlängst habe ich mich in meiner Wohnung darauf beschränkt, Bücher zu lesen und aus dem Fenster zu schauen und habe meine Internetaktivitäten stets auf die Uni oder Internetcafes beschränkt. Aber vor wenigen Tagen hab ich mir nun doch so ein „neuartiges Empfangsgerät“ zugelegt. Heute morgen steht ein freundlicher Herr vor meiner Tür, der sich mit einem sehr offiziell aussehendem Ausweis (man müsste schon fast sagen „Dienstmarke“) als Mitarbeiter der GEZ vorstellt und gleich beginnt mich über meine Gebührenpflicht zu belehren. Er ist sehr entgegenkommend und schlägt vor, mich mit einem „gerade erst erworbenem“ NEG anzumelden um mir eventuelle Rückzahlungen zu ersparen. Zwar besitze ich das Gerät ohnehin erst seit wenigen Tagen, aber in meiner Verschlafenheit und um auf der sicheren legalen Seite zu sein willige ich schließlich ein, für den freundlichen Mann mein neuartiges Empfangsgerät anzumelden (andere Empangsgeräte besitze ich nicht und das wird sich so schnell auch nicht ändern). Höflichkeit ist ein psychisches Druckmittel, das man nicht unterschätzen sollte!

Was ist nun diese Gebühr für neuartige Empfangsgeräte? Da die meisten „normalen“ Menschen nicht wirklich Ahnung haben, was das Internet eigentlich ist und wie es funktioniert, kann man die Sache mit einem Vergleich veranschaulichen.
Unser Gesetzgeber ist der Ansicht, dass jeder den Zugang zu „öffentlich rechtlichen“ Informationen haben sollte. Aus diesem Grund beschließt er, eine Informationshotline einzurichten, bei der jeder Bürger mit einem Telefonanschluss anrufen kann, um die aktuellsten Informationen von Band abzuhören. Anstatt einer gebührenpflichtigen, entscheidet man sich für eine kostenlose Sonderrufnummer, die Information soll ja für alle verfügbar sein. Nun muss man diesen Dienst aber trotzdem irgendwie finanzieren, Steuern sind schließlich knapp, nicht zuletzt weil die Politiker neben ihren Nebeneinkünften von Lobbyisten und Konzernen auch ein geregeltes Einkommen brauchen um zu überleben und die jährliche Neuverschuldung ist ohnehin schon über Gebühr erhöht. Also verabschiedet man ein Gesetz, das jeden Bürger, der über einen Telefonanschluss verfügt dazu verpflichtet, monatlich eine Gebühr für diesen Service zu entrichten, unabhängig davon, ob er diesen nutzt oder ob er ohnehin lieber Zeitung ließt. Auf den Telefonanschluss zu verzichten ist auch keine Option, da man ihn vielleicht für eine Großzahl anderer Dinge nutzen möchte. Die GEZ Regelung für die Gebührenpflichtigkeit neuartiger Empfangsgeräte geht hier sogar noch einen Schritt weiter, da es vollkommen gleichgültig ist ob man mit seinem „Empfangsgerät“ das Internet nutzt oder nicht.
Zitat von der GEZ Webseite:

Ein Rundfunkempfangsgerät wird zum Empfang bereitgehalten, wenn damit ohne besonderen zusätzlichen technischen Aufwand Rundfunkdarbietungen empfangen werden können. Das Tatbestandsmerkmal „ohne besonderen zusätzlichen technischen Aufwand“ wird von der Rechtsprechung sehr weit ausgelegt. Es ist folglich nicht entscheidend, ob der PC tatsächlich an das Internet angeschlossen ist.

Es wäre aus technischer Sicht überhaupt kein Problem, die Onlineinhalte für welche die Erhebung dieser Gebühr gerechtfertigt wird, dem interessierten Konsumenten erst gegen vorherige Anmeldung auf der Onlineplattform und nach Bezahlung der Gebühr oder Eteilung der Einzugsermächtigung zugänglich zu machen. Damit würde man auch den Cyber-Schwarzsehern das Handwerk legen. Der Grund warum von dieser sehr viel logischeren Methode der Gebührenerhebung abgesehen wird dürfte klar sein: Das momentan angewendete Verfahren bringt einfach wesentlich mehr Geld. Es werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, den Konsumenten von allen Seiten zu melken, ob er von seiner Milch in irgendeiner Weise profitiert ist dabei vollkommen irrelevant. Würde man die angebotenen Onlineinhalte nur gegen vorherige freiwillige Bezahlung anbieten, würden sich die meisten Leute 3 mal überlegen ob sie ihr Geld dafür ausgeben (falls überhaupt ein anfängliches Interesse bestanden hat), denn schließlich gibt es 1000de andere Angebote im Netz die einen vollwertigen Ersatz oder sogar eine Verbesserung gegenüber den „öffentlich Rechtlichen“ darstellen können.

Ich kann nicht verstehen, wie sich ein solches Gebührenmodell in der heutigen Zeit noch rechtfertigen lässt. Den meisten Menschen dürfte es wohl egal sein, da sie sowieso ihre Fernsehgebühr blechen und damit für den PC nicht mehr extra zur Kasse gebeten werden. Aber ich sehe absolut keine nachvollziehbare Erklärung, warum ich mir als Mensch, der sehr gerne auf Fernsehen und Radio verzichtet, allein für die Bereithaltung eines internetfähigen Gerätes Geld aus der Tasche ziehen lassen muss.

Wehrt euch! Die GEZ hat keine Sonderrechte, auch wenn ihre Eintreiber gerne den Eindruck vermitteln wollen. Es ist kein Geheimnis, dass diese Gebühreneintreiber nur auf Provision bezahlt werden und deshalb oft hoch motivert sind eine Unterschrift aus den Leuten rauszuleihern. Grundsätzlich ist man aber niemals verpflichtet mit denen zu reden, solange man keine Geräte anzumelden hat.
Schwarzsehen ist keine Straftat sondern eine Ordnungswidrigkeit. Keine Ordnungswidrigkeit und erst recht nicht der bloße Verdacht auf eine solche wird jemals die Unverletzlichkeit der Wohnung (ein Grundrecht) außer Kraft setzen. Wobei, ist sicher auch nur eine Frage der Zeit..

Ich bin momentan am Überlegen ob ich mich meines Empfangsgerätes wieder entledigen soll und mich so bald wie möglich wieder Abzumelden, oder ob mir die jetzt hoffentlich wegfallende Belästigung durch die GEZ die € 5,76/Monat wert sein soll. Erscheint mir aber schon etwas teuer.

Kleines Update nach Blick auf die verheisungsvolle Zukunft der Gesetzlage um die GeldEntwendungsabZocke:

Ab 2013 hat sich die Sache dann wohl ohnehin erledigt, wenn alle den neuen Rundfunkbeitrag bezahlen müssen. Da nicht mehr differenziert wird, ob man überhaupt irgendwelche Empfangsgeräte bereihält, geschweige denn welche, ist es nur einleuchtend das jeder den Höchstsatz im Monat bezahlt. Der gesetzlich vollständig aufgehobene Datenschutz und die relativ einfache Nachweisbarkeit eines Wohnsitzes dürften den GEZ Schergen sicherlich auch die Arbeit erleichtern und Kosten sparen. Diese Ersparnis und die zu erwartenden Mehreinnahmen durch die fast maximal ausgeweitete Teilnemehrbasis, führen ganz offensichtlich und folgerichtig zur notwendigen Erhöhung des Monatsbeitrages auf € 17,98. Denn wenn man sich die zunehmend verwesende Qualität des Fernseprogramms der ÖRR anschaut, erfüllt einen einzig und allein das Bedürfnis mehr und mehr Geld in diese Anstalten zu pumpen, nicht wahr? Ein paar Milliarden hier, ein paar Milliarden da und bestimmt ist gleich alles wieder im grünen Bereich.
So wie die Rechtslage aussieht, scheint man ab 2013 die Wahl zu haben entweder brav seinen „Solidaritätsbeitrag“ zu leisten, oder zu warten bis einem das Gerichtsurteil ins Haus flattert.
„Guten Tag, wir sind von der GEZ. Möchten sie sich lieber freiwillig ficken lassen oder vergewaltigt werden?“

Bisher habe ich mich in meiner Wohnung darauf beschränkt Bücher zu lesen und aus dem Fenster zu schauen und habe meine Internetaktivitäten stets auf die Uni oder Internetcafes beschränkt. Aber vor wenigen Tagen hab ich mir nun doch so ein „neuartiges Empfangsgerät“ zugelegt. Heute morgen steht ein freundlicher Herr vor meiner Tür, der sich mit einem sehr offiziell aussehendem Ausweis(man müsste schon fast sagen „Dienstmarke“) als Mitarbeiter der GEZ vorstellt und gleich beginnt mich über meine Gebührenpflicht zu belehren. Er ist sehr entgegenkommend und schlägt vor mich mit einem „gerade erst erworbenem“ NEG anzumelden um mir eventuelle Rückzahlungen zu ersparen. Zwar besitze ich das Gerät ohnehin erst seit wenigen Tagen, aber in meiner Verschlafenheit und um auf der sicheren legalen Seite zu sein willige ich schließlich ein für den freundlichen Mann mein neuartiges Empfangsgerät anzumelden (andere Empangsgeräte besitze ich nicht und das wird sich so schnell auch nicht ändern). Höflichkeit ist ein psychisches Druckmittel, das man nicht unterschätzen sollte!

Was ist nun diese Gebühr für neuartige Empfangsgeräte? Da die meisten „normalen“ Menschen nicht wirklich Ahnung haben, was das Internet eigentlich ist und wie es funktioniert, kann man die Sache mit einem Vergleich veranschaulichen.
Unser Gesetzgeber ist der Ansicht, dass jeder den Zugang zu „öffentlich rechtlichen“ Informationen haben sollte. Aus diesem Grund beschließt er, eine Informationshotline einzurichten, bei der jeder Deutsche Bürger mit einem Telefonanschluss anrufen kann um die aktuellsten Informationen von Band abzuhören. Anstatt einer gebührenpflichtigen, entscheidet man sich für eine kostenlose Sonderrufnummer, die Information soll ja für alle verfügbar sein. Nun muss man diesen Dienst aber trotzdem irgendwie finanzieren, Steuern sind schließlich knapp, nicht zuletzt weil die Politiker neben ihren Nebeneinkünften von Lobbyisten und Konzernen auch ein geregeltes Einkommen brauchen um zu überleben und eine Erhöhung der jährlichen Neuverschuldung kommt auch nicht in Frage. Also verabschiede man ein Gesetz, dass jeden Bürger, der über einen Telefonanschluss verfügt, dazu verpflichtet monatlich eine Gebühr für diesen Service zu entrichten, unabhängig davon, ob er diesen nutzt oder ob er ohnehin lieber Zeitung ließt. Auf den Telefonanschluss zu verzichten ist auch keine Option, da man ihn vielleicht für eine Großzahl anderer Dinge nutzen möchte. Die GEZ Regelung für die Gebührenpflichtigkeit für neuartige Empfangsgeräte geht hier sogar noch einen Schritt weiter, da nur entscheidend ist ob das Gerät („ohne aufwändige Modifizierung“) an das Internet angeschlossen werden könnte. Dabei spielt es keine Rolle ob man überhaupt einen Internetanschluss besitzt.

Schlafstörungen

Wie schaffe ich es, zum Klausurtermin frisch und ausgeschlafen zu sein? Dass mir diese Frage Kopfzerbrechen bereitet, obwohl der Prüfungstermin auf 13 Uhr angesetzt ist, können die meisten anständigen Menschen wahrscheinlich gar nicht mehr nachvollziehen. Jedoch ist das eine Zeit, für die ich mir definitiv einen Wecker stellen muss um nicht zu verschlafen. Eigentlich. Bei anstehenden Klausuren wacht man ja meist von alleine rechtzeitig auf, den Wecker hat man sich natürlich trotzdem gestellt um sicher zu gehen.

Wenn ich nicht massiv gegensteuere, oder durch wirklich wichtige Termine keine andere Wahl habe, stellt sich mein Schlafrythmus immer von alleine so ein, dass ich nicht Nachts, sondern Vormittags schlafe. Das war schon in der Schule so und wenn ich sage, dass ich den Physik LK zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin im Schlaf geschafft habe, ist das keine Metapher. Da es mir genauso schwer fällt aus dem Bett rauszukommen wie früh einzuschlafen, schlafe ich auch gerne in den Nachmittag und dreh mich noch ein paar mal um, bevor ich irgendwann doch endgültig aufstehe. Ein etwas verpöhntes Verhalten das ich mir dadurch rechtfertige, dass man niemals sonst so bequem daliegen kann wie direkt nach dem Aufwachen. Aber das geht natürlich auch nur wenn man bis in den späteren Nachmittag keine Termine oder Verpflichtungen hat die man nicht verpassen darf. Mit anderen Worten, eigentlich jeden Tag als Student in der vorlesungsfreien Prüfungszeit.
Gewohnheitsbedingt geh ich also jeden Tag üblicherweise zwischen 4 und 6 ins Bett und stehe zwischen 1 und 3 auf. Da ist es ja noch keine so unrealistische Anforderung, um 1 im Hörsaal zu sitzen und sich mit Begeisterung auf die Klausur zu stürzen, man muss einfach nur die Schlafphase ein kleines bisschen nach vorne (oder nach hinten? rückwärts in der Zeit jedenfalls) adjustieren um optimale Bedingungen zu schaffen. Nun bin auf den Tag vor dem Klausurtag, entgegen besserer Vorsätze auch erst um halb 4 ins Bett gekommen und bin nich wie geplant um halb 1 sondern erst um halb 2 aufgestanden. Aber auch kein Problem, ist ja immer noch auf dem richtigem Weg.

Der Tag vor der Klausur verläuft relativ ereignislos, ich wiederhol noch den einen oder anderen Algo und les mir diverse Sachen zum 20ten mal durch, wohl wissend dass es jetzt auch keinen großen Unterschied mehr macht was ich mir noch versuche einzutrichtern und was nicht. Die übliche Nervosität setzt ein, aber eigentlich nicht wirklich bewusst. Ich weiß, dass ich mir gute 2 Wochen lang ein hartes Gefecht gegen die schier unüberschaubare Stoffmenge geliefert habe und eine reelle Chance haben sollte das Teil ordentlich zu bestehen. Bei der Vorstellung den Shit endlich hinter mir zu haben setzt eher eine gewisse Vorfreude auf den folgenden Tag ein. Aus dem Abend wird Nacht, ich leg mir noch alles zurecht, was ich für die Klausur brauchen werde (Stift, was zu trinken – wie sich rausgestellt hat hätte der Stift allein aber gereicht) und leg mich um 1 Uhr ins Bett, nachdem ich noch ein Hörbuch angemacht habe (die ideale Kombination aus Unterhaltung und Einschlafhilfe).
Irgendwann ist die Playlist zu Ende, der PC schaltet sich aus, es wird still, auch gut. 2 Stunden nachdem ich mich hingelegt hab schaltet sich auch der Reciever über den Sleep Timer mit einem leisen klacken ab. Ich bin immer noch hellwach. Die nächsten 1-2 Stunden richtet sich meine einfach nicht totzukriegende Aufmerksamkeit auf die Suche nach der bequemsten Position und auf diverse blähende Gase in meinem Bauch die nur quälend langsam ihren Weg zum Ausgang finden wollen. Je vehementer man sich bemüht einzuschlafen, desto wacher wird man in der Folge. Irgendwann nach 4 Uhr gelingt es mir dann doch endlich mal etappenweise wegzudösen, zumindest geh ich davon aus, weil sich sowas im Nachhinein ja immer schwer einschätzen lässt. Vielleicht erscheint mir die Zeitspanne im Rückblick aber auch nur aufgrund ihrer Ereignislosigkeit als kurz. Jedenfalls bin ich spätestens als die in der nähe gelegene Kirche mit ihrem extrem penetranten Morgengebimmel anfängt wieder (oder immer noch, je nachdem) wach.
Ich lieg also da, davon ausgehend, dass ich wohl gleich wieder einpennen werde und bekomme mit wie es langsam hell wird. Normalerweise ist das jetzt die Zeit wo mir nach einer durchwachten Nacht mehr oder weniger von selbst die Augen zufallen, wenn ich nichts dagegen unternehme. Der Tag ist da, ich fühl mich irgendwie gerädert und unwohl und wach. Nach einer langen Serie von durchwechselnden Liegepositionen, die alle viel zu schnell unbequem werden, steh ich irgendwann auf und hol mir nen Schluck kalten Tee zu trinken und seh dabei dass es schon etwa 20 nach 9 ist. Die Sonne strahlt schadenfroh hinter einer Wolke hervor und ich leg mich wieder hin.
Relativ bald darauf gelingt es mir tatsächlich einzuschlafen, bis ich um dreiviertel 12 wieder hochschrecke weil mein Nachbar kurz an der Tür geklingelt hat. Ich mach aber nicht auf, weil er eigentlich weiß dass ich um die Zeit nicht auf den Beinen bin. Ich schaue frustriert auf die Uhr und versuch das beste aus der verbleibenden Zeit zu machen indem ich mich wieder hinlege. Nach einer halben Stunde bin ich wieder im Begriff ins Reich der Träume abzudrivten, als der Wecker klingelt – Klausurenzeit!

Es sind Nächte wie diese in denen ich überlege ob nicht mal die Anschaffung von Schlaftabletten für den Bedarfsfall angebracht wäre, auch wenn ich da Grundsätzlich nicht so viel von halte. Aber erstmal sehen was bei der Klausur jetzt am Ende rauskommt. Hauptsache vorbei.

Nur so am Rande…

Ich glaube(?) ich bin asexuell. Fakt ist, ich war in meinem ganzen Leben noch kein einziges mal verliebt. Oder anders formuliert, wäre ich in meinem Leben jemals verliebt gewesen, dann liese das nur den Schluss zu, dass das ganze Aufhebens das um dieses Gefühl gemacht wird, die absurdeste und lächerlichste Übertreibung epischsten Ausmaßes ist, die mir jemals untergekommen ist. Halte ich aber für relativ unwahrscheinlich. Ich habe noch niemals jemals ein aufrichtige Bedürfnis nach Sex verspührt, egal wie unsagbar „geil“ die Frau auch sein mag, nicht in meiner Fantasie und nicht in Wirklichkeit. Ich kann auch einem Porno in aller Regel nichts abgewinnen außer Langeweile, es sei denn vielleicht, es handelt sich um ein besonders humorvolles absurd witziges Exemplar.
Ich weiß nicht warum das so ist. Vielleicht eine Form von Geisteskrankheit, Hormondefekt, sozialpsychologische Zermürbung oder vielleicht eine Mischung aus diesen und anderen Faktoren. Ich weiß nur dass es mich in Vergangenheit oft genug stark verunsichert und irritiert hat.

Betrachtet man die ganze Geschichte mit der Mann-Frau Bezeihung von einem lustlosen emotionsfreiem Standpunkt, scheint sich die Frau schnell unweigerlich zum reinen Statussymbol zu degradieren. Die perfekte Aushängeplakette des erfolgreichen Mannes. Je heißer und begehrter die Vorzeigefreundin ist desto mehr credibility credits erhält man auf sein Alphamännchen Konto gutgeschrieben und ganz besonders wichtig ist natürlich, dass jeder erfährt, dass man täglich harten Sex hat.
Wer die weniger heißen Schnecken, oder noch schlimmer garkeine Schnecken abgreift, wird damit natürlich folgerichtig zum offensichtlichem Versager. Mann ist zu hässlich, zu arm, zu dumm, hat kein Selbstvertrauen oder schlicht und einfach einen sehr kleinen Penis. Kurz gesagt, keine Person mit der sich ein erfolgreicher Mensch freiwillig gerne abgeben würde.
Die nächste Stufe der keine Frauen Aufreisser ist schwul, der biologisch paradoxe Abschaum der Gesellschaft. Ich habe wirklich nichts gegen Schwule (ich kenn auch nicht viele persönlich), aber wäre das eine Sache bei der man sich entscheiden kann, würde ich jedem wirklich dringend vom Bruderpfad abraten, einfach nur weil es unserer liebreizenden Gesellschaft eine Steilvorlage für Verachtung und Diskrimierung zu bieten scheint.
Ich hab mich oft gefragt ob ich vielleicht schwul bin. Jedoch habe ich niemals für irgendeinen Mann etwas wie Liebe oder körperliche Anziehung empfunden – oder aber mir solche Neigungen nicht eingestehen können.

Bei Dingen wie dem verstärkt in der Pubertät betriebenem „Bitchchecking“ (8 auf 1 Uhr!!!) habe ich oft halbherzig mitgemacht, aus Angst in eine der oben genannten Gruppen abgeschoben zu werden und auch weil ich damals generell noch keinen Plan von irgendwas hatte. Der soziale Druck der im Bezug zu diesem Thema teilweise ausgeübt wird, kombiniert mit Verwirrtheit durch sexuelle Desorientierung war teilweise nicht immer einfach zu handhaben und wegen meiner Unsicherheit zu dem Thema und Angst vor Ausgrenzung habe ich nie offen darüber geredet.

Sollte es für den Rest meines Lebens bei diesem Status quo verbleiben, entgehen mir sicherlich viele Höhen und Tiefen. Wo kein Trieb ist gibt es aber auch keine ungestillten Bedürfnisse und das Leben wartet mit einer dennoch schier grenzenlosen Fülle von Erfahrungen, Freundschaften und Möglichkeiten auf, die von mir erlebt werden können und wollen.

Ich weiß wirklich selbst nicht ganz was ich von alledem halten soll, nur dass ich insgesamt eigentlich sehr zufrieden bin.
Musste jetzt mal raus.